Porträt - Die Trasse und ich!

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Ein Gedicht aus dem Buch “Bauwerk des Jahrhunderts” von Gerhard Jaeger
Porträt eines Trassenbauers
Pioniergeist unter der Mütze

mindestens zwei Jahre

zwölf Wochen mal zwölf Stunden

die Härte der Schicht

und Launen der Wetter

am Hals,
in Schuhe rieselt

der Sümpfe Schlamm,

Flußwasser

oder lehmiges Gebröckel

siebenhundert Kilometer

Bauplatz

wollen mit,
die Nächte sind kurz

ohne Schatzneben dem Lagerplatz

Tonnagen, Aggregate, Röhren und

Beton

man träumt davon,
Nachschub rollt briefähnlich

vom VEB ZU HAUS

bei jeder Ladung schlägt

die Goldwaage aus

gegen Zweifel,
die Kälte der stählernen Adler

gepflanzt in irdenen Schoß

dem morgen Wärme entströmt

fassbar wie der schlagende Puls

an der Schläfe unter der Mütze,
das ist ein Treibstoff

wie guter Lohn auf die Hand

die Schmerz trägt und Lust

ins Leben greift und fühlt.
 
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